Ein Domain-Transfer ermöglicht es, eine bestehende Domain zu einem neuen Provider umzuziehen, ohne dabei die Besitzverhältnisse zu ändern. Dieser Vorgang kann aus verschiedenen Gründen notwendig sein, wie beispielsweise Unzufriedenheit mit dem aktuellen Anbieter oder Veränderungen in der Unternehmensstruktur. Seit 2004 gelten von der ICANN festgelegte Regeln, die den Prozess des Domain-Transfers vereinheitlichen und sicherer gestalten sollen. In diesem Artikel werden die wichtigsten Schritte erläutert, um eine Domain erfolgreich zu einem neuen Provider zu transferieren und potenzielle Hürden beim Wechsel zu vermeiden.

Gründe für einen Domain-Transfer

Es gibt verschiedene Anlässe, die einen Transfer der Domain zu einem anderen Domain-Provider notwendig machen. Häufig liegt die Ursache in der Unzufriedenheit mit dem bisherigen Registrar, sei es aufgrund überhöhter Preise oder mangelhaftem Kundenservice. Wenn Sie mit Ihrem aktuellen Anbieter unzufrieden sind, kann ein Wechsel sinnvoll sein, wobei auch die Möglichkeit besteht eine neue Domain zu kaufen mit eventuell besseren Konditionen.

Auch Fusionen und Übernahmen von Unternehmen führen oft dazu, dass Domains übertragen werden müssen, um eine einheitliche Verwaltung durch einen Anbieter zu gewährleisten.

Ein weiterer Grund für einen Domainumzug kann der Wechsel des Webhosting-Anbieters sein. In diesem Fall ist es oft sinnvoll, die Domain gleich zum verknüpften Registrar des neuen Hosters zu transferieren, um eine reibungslose Zusammenarbeit und Verwaltung zu ermöglichen. Auch Änderungen der DNS-Einstellungen, etwa im Zuge eines Rebranding mit Wechsel des Domainnamens, machen einen Transfer unumgänglich.

Selbst für Unternehmen oder Privatpersonen, die ein ganzes Portfolio an Domains verwalten, gehört die Übertragung zu einem anderen Provider zum Tagesgeschäft. Gründe dafür können sein:

  • Konsolidierung der Domains bei einem Anbieter zur Vereinfachung der Verwaltung
  • Wechsel zu einem Registrar mit besserem Service oder günstigeren Preisen
  • Auslaufen der Vertragslaufzeit bei einem Provider
  • Übernahme einer Domain von einem anderen Inhaber

Vorbereitung auf den Domain-Transfer

Bevor ein Domain-Transfer eingeleitet werden kann, sind einige wichtige Vorbereitungen zu treffen. Zunächst sollte sichergestellt werden, dass die Domain mindestens 60 Tage alt ist und der letzte Transfer oder die Registrierung ebenfalls mindestens 60 Tage zurückliegt. Ein weiterer entscheidender Punkt ist, dass die Domain nicht gesperrt sein darf. Dies lässt sich im Verwaltungsbereich des aktuellen Registrars überprüfen und gegebenenfalls entsperren.

Für den eigentlichen Transfer wird ein sogenannter Autorisierungscode, auch bekannt als EPP-Code, benötigt. Dieser muss beim aktuellen Registrar angefordert werden. Bei Domains mit den Endungen .com und .net ist zudem eine Transfersperre (ClientTransferProhibited) zu beachten. Diese muss vom Inhaber zunächst aufgehoben werden, um den Transfer zu ermöglichen.

Im Zuge der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) müssen bei generischen Top-Level-Domains (gTLDs) die WHOIS-Daten an den neuen Anbieter übermittelt werden. Dabei handelt es sich um Informationen wie den Namen und die Kontaktdaten des Domaininhabers, die öffentlich einsehbar sind.

Domain-Transfer

Sobald ein neuer Registrar ausgewählt wurde, kann der Domain-Transfer durch Eingabe des Auth-Codes bei diesem Anbieter gestartet werden. Der neue Registrar versendet daraufhin eine Bestätigungsmail an die hinterlegte E-Mail-Adresse. Mit einem Klick auf den darin enthaltenen Link muss der Transfer autorisiert werden. Gleichzeitig informiert der neue Anbieter die zuständige Registry über den geplanten Wechsel. Diese wiederum fordert beim alten Registrar eine Freigabe an. Stimmt der alte Anbieter innerhalb von fünf Tagen nicht zu, gilt dies automatisch als Zustimmung und der Transfer wird vollzogen.

Der gesamte Prozess des Domain-Transfers kann zwischen fünf und sieben Tage in Anspruch nehmen. Nach erfolgreichem Abschluss empfiehlt es sich, die DNS-Einträge beim neuen Anbieter zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Sollen die Nameserver ebenfalls gewechselt werden, müssen diese entsprechend geändert werden.

Bei einem Wechsel des Hosters parallel zum Domain-Transfer sind einige zusätzliche Schritte erforderlich:

  • Vollständiges Backup der Website erstellen
  • Kompatibilität der verwendeten Skripte und Anwendungen mit der neuen Hostingumgebung sicherstellen
  • Datenbank und Dateien zum neuen Hoster übertragen
  • DNS-Einträge und Nameserver anpassen

Fazit

Ein Domain-Transfer ist ein wichtiger Schritt, um die Kontrolle über eine Domain zu einem neuen Registrar zu übertragen. Dieser Prozess kann aus verschiedenen Gründen erforderlich sein, wie beispielsweise Unzufriedenheit mit dem aktuellen Anbieter, Änderungen in der Unternehmensstruktur oder der Wunsch nach einem neuen Hosting-Provider. Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, ist eine sorgfältige Vorbereitung unerlässlich.

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