Mit der Boerse Stuttgart Digital Custody und Bitpanda haben die ersten beiden Unternehmen die sogenannte MiCA-Lizenz erhalten. Aber was ist die MiCA-Lizenz und was verändert sich jetzt für die Anleger?

Boerse Stuttgart Digital Custody und Bitpanda wurde MiCA-Lizenz erteilt

Als erster deutscher Krypto-Dienstleister hat die Boerse Stuttgart Digital Custody die EU-weite MiCA-Lizenz bekommen. Nun plant die Boerse Stuttgart Digital Custody das Angebot an integrierten Lösungen für Finanzinstitutionen europaweit auszubauen. Zudem möchte man das Wachstum des Digitalgeschäfts beschleunigen und auch die Internationalisierung vorantreiben. „Die Lizenzvergabe an Boerse Stuttgart Digital unterstreicht unseren Anspruch, transparente, sichere und regulierte Kryptomärkte mitzugestalten. Als regulatorischer Vorreiter können wir nun Investoren und institutionellen Partnern in ganz Europa einen einfachen und zuverlässigen Zugang zu Kryptowährungen eröffnen. Die Vergabe der MiCAR-Lizenz nur wenige Wochen nach Verabschiedung des dafür erforderlichen nationalen Gesetzes stärkt auch generell die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands im europäischen Kryptomarkt“, so der Managing Director der Boerse Stuttgart Digital.

Die Boerse Stuttgart Digital Custody war somit das erste Unternehmen, das eine vollständige MiCA-Lizenz erhalten hat – und das zwei Wochen, nachdem die EU-Verordnung in Kraft getreten ist. Die MiCA-Lizenz wurde von Seiten der deutschen Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht – kurz: BaFin – vergeben. Nun kann die Boerse Stuttgart Digital Custody europaweit als ein regulierter Infrastruktur-Anbieter für Banken, Broker sowie Vermögensverwalter tätig sein.

Neben der Boerse Stuttgart Digital Custody hat auch Bitpanda, eine Kryptowährungsbörse mit Sitz in der österreichischen Hauptstadt Wien, die MiCA-Lizenz erhalten. Ein Erfolg, der auch zeigt, dass Bitpanda zu den Branchengrößen gehört. Zudem hat die Vergabe der MiCA-Lizenz auch einen entscheidenden Moment für die Blockchain-Landschaft in Europa dargestellt: Schließlich geht es darum, dass nun einheitliche Standards am europäischen Markt gelten – diese werden Bitpanda und die Boerse Stuttgart Digital Custody erfüllen.

Mit der MiCA-Lizenz wurden einheitliche Rahmenbedingungen geschaffen

Lizenzen stehen für Sicherheit. Ein gutes Beispiel mag die Glücksspielbranche sein. Auch hier werden Lizenzen vergeben. Hat ein Online Casino eine Lizenz von einer Glücksspielbehörde, so wurden bestimmte Auflagen erfüllt. Auch Casinos mit Kryptowährungen haben Lizenzen – auch sie müssen sich an bestimmte Regeln halten. Die Lizenz steht aber nicht dafür, ob das Casino empfehlenswert ist oder nicht. Es geht darum, dass das Online Casino sicher ist. Die Lizenz steht nicht für Spielevielfalt, für ein attraktives Bonusangebot oder für viele Zahlungsmethoden.

Nun gibt es mit der MiCA-Lizenz – Markets in Crypto Assets – eine von der Europäischen Union eingeführte Lizenz, die dem wachsenden Bedarf an einer einheitlichen Regulierung im Kryptowährungsmarkt gerecht werden soll. Mit diesem regulatorischen Rahmenwerk sollen die Regeln für die Betreiber der Krypto-Assets innerhalb der EU einheitlich werden. Die wichtigsten Punkte der MiCA-Lizenz: Investorenschutz, Förderung der Branchentransparenz und Minimierung finanzieller Risiken bei Investments in Krypto-Assets.

Dass nun Bitpanda neben der Boerse Stuttgart Digital Custody ebenfalls eine MiCA-Lizenz von der BaFin erhielt, zeigt, dass man hohe regulatorische Standards einhält. Zudem ist die Anerkennung durch die BaFin auch das Vertrauenssignal schlechthin, sodass Bitpanda jetzt eine offiziell zuverlässige Kryptobörse in Europa ist.

Was sich für Anleger verändert

Die Vergabe der MiCA-Lizenz an Bitpanda hat weitreichende Auswirkungen auf das Ökosystem. Bitpanda gehört schließlich zum Branchen-Pionier und ist für viele Unternehmen ein Vorbild, wenn es darum geht, sich im europäischen Umfeld positionieren zu wollen. Des Weiteren wird die klare und einheitliche Regulierung auch dazu führen, dass sich neue institutionelle Investoren finden, die bislang aufgrund rechtlicher Unsicherheiten zurückhaltend waren und sich gegen ein Investment in Kryptowährungen entschieden haben. Die regulatorische Entwicklung könnte dazu beitragen, dass die Akzeptanz gegenüber Krypto-Assets größer wird – unterstützen immer mehr institutionelle Anleger innovative Projekte und sorgen für frisches Kapital am Kryptomarkt, könnte das natürlich den gesamten Markt stärken.

Bitpanda hat mit der Erlangung der MiCA-Lizenz gezeigt, dass es sich um eine sichere Plattform handelt – Kunden dürfen Bitpanda zu 100 Prozent das Vertrauen schenken. Denn durch die Einhaltung der regulatorischen Standards dürfen sich Investoren über höhere Sicherheiten und einem reduzierten Risiko von unlauteren Praktiken oder Betrug freuen. Zudem reduzieren die regulatorische Einheitlichkeit einerseits die Komplexität, andererseits aber auch die Betriebskosten für die Börsen, sodass sich das auch auf die Tarife auswirken kann. Verbraucher werden es einfacher haben, nun auf europäische Dienstleistungen zugreifen zu können, ohne auf regulatorische Hürden zu stoßen. Des Weiteren könnte auch die finanzielle Bildung besser werden. Regulierte Plattformen sind nämlich verpflichtet, dass sie Schulungswerkzeuge sowie transparente Informationen anbieten.

Natürlich gibt es auch kritische Stimmen. Die MiCA-Lizenz könnte durchaus die Wettbewerbsfähigkeit Europas im globalen Kryptomarkt negativ beeinflussen. Strenge Regulierungen würden Innovationen bremsen – zudem könnte das Phänomen auftreten, dass sich Unternehmen vermehrt für Regionen interessieren, die weitgehend unreguliert sind.

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