Beim Onlineshopping ist Amazon weltweit der ungeschlagene Spitzenreiter – und das mit einem Anteil von 68 Prozent am deutschen E-Commerce. Das Modell “Verkaufen bei Amazon” gibt vielen Händlern die Möglichkeit, die riesengroße Reichweite des Online-Marktplatzes für den Verkauf eigener Produkte zu nutzen – auch bei einem eigenen Online-Shop nebenher. Damit anzufangen ist kostengünstig, ohne viel Risiko und geht ohne der Notwendigkeit umfassender Technik-Kenntnisse einher. Dieses Konzept trägt den Namen “Fulfillment by Amazon” – oder kurz: “FBA”.
Amazon FBA
Für viele Händler weltweit handelt es sich bei “Amazon FBA” um eine Möglichkeit, ihre Artikel und Downloads über die gigantische Plattform anbieten und vertreiben zu können. Dadurch können Händler einen enormen Zuwachs an Reichweite für ihr Geschäft (und damit neue potentielle Kunden) gewinnen. Auch der Versand und die Abwicklung der einzelnen Kaufgeschäfte wird dabei von Amazon übernommen. Dadurch kann der Händler den Aufgabenbereich “Logistik” komplett in die Hände von Amazon abgeben, und muss sich nicht mehr selbst darum kümmern. Durch “Amazon FBA” kann man also sehr einfach und schnell zum “Amazon Seller” werden.
Warum Produkte als Amazon Seller verkaufen?
Weltweit gilt der Amazon Shop als der größte Online-Marktplatz seiner Art und soll laut einer deutschen Studie für 46 Prozent der Online-Umsätze – allein in Deutschland – verantwortlich sein. Einer der Hauptgründe dafür ist die hohe Kundenbindung: Im Jahr 2017 haben die Kunden im Durchschnitt etwa 41 mal jährlich etwas im Amazon Shop bestellt. Eine solch enorme Kundenbindung ausschließlich mit einem eigenen Shop zu erreichen ist quasi unmöglich. Des Weiteren ist aufgrund des hohen Bekanntheitsgrades ein Amazon-Shop in aller Regel schon automatisch dafür optimiert, von Suchmaschinen wie Google gefunden zu werden. Dies stellt einen weiteren großen Vorteil für Verkäufer dar, zumal keine entsprechenden Vorkenntnisse dafür notwendig sind. Durch “Amazon SEO” werden die Produkte der Verkäufer in Suchmaschinen schnell auffindbar gemacht. All diese Dinge sind unter anderem der Grund dafür, warum Amazon die wohl wichtigste Plattform für Online-Verkäufer weltweit darstellt. Bietet man also als Händler seine Produkte noch nicht auf diesem gigantischen Marktplatz an, so gibt es für diese einen sinnvollen Tipp: So schnell wie möglich Amazon Seller werden!
Verkauf auf Amazon – Die Planung
Leider genügt es nicht, einfach einen Artikel zum Verkauf einzustellen und das beste zu hoffen um auf Amazon als Verkäufer Erfolg zu haben. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen einige entscheidende Punkte beachtet werden:
– Eine sinnvolle und lukrative Produktidee
– Sich fragen: Für wen ist das Produkt geeignet? Wie sind gerade die Ein- und Verkaufspreise? Wie steht es um die Konkurrenz? Bei diesem Fragen spricht man von der “Wettbewerbsanalyse”
– Kontakte zu Lieferanten und Herstellern aufbauen (sofern das Produkt nicht selbst hergestellt wird)
– Logistik: Wie soll die Verpackung und der Versand ablaufen?
– Eine gute Finanzplanung
– Eine gute Marketingstrategie
– Die Vergabe von “EAN-Nummern”, um die Artikel eindeutig identifizieren zu können.
Rechtliche Grundlagen
Auch auf rechtlicher Ebene gibt es einige Dinge, auf die man aufpassen muss. Bei bestimmten Produkten gilt es, bestimmte Vorschriften einzuhalten. Beispielsweise muss bei Lebensmitteln auf allen Produkten das Mindesthaltbarkeitsdatum gekennzeichnet sein. Auch gibt es für bestimmte Produktarten einige EU-Richtlinien, die eingehalten werden müssen – wie etwa bei Batterie-Produkten, wo der Hinweis auf das “Batteriegesetz” nicht fehlen darf. Auf jeden Fall müssen einige Schritte gegangen werden, wenn man auf Amazon gewerblich Produkte verkaufen möchte:
Die Gewerbeanmeldung
Die Gewerbeanmeldung, sowie ggf. die Beantragung von einer “Umsatzsteuer-Identifikationsnummer” oder einer “EORI-Nummer” (für das importieren von Produkten)
Allgemeine Geschäftsbedingungen
Auch wenn die Formulierung der AGB’s für Amazon Händler nicht grundsätzlich Pflicht ist, so bringt die Existenz von allgemeinen Geschäftsbedingungen einiges an Vorteilen mit sich. Zum einen wird dadurch die Akzeptanz als vertrauenswürdiger Verkäufer erhöht, und zum anderen sollten eindeutige Angaben zum Widerrufsrecht rechtlich wirksam gekennzeichnet sein. Sollte man zum Widerrufsrecht keine Angaben gemacht haben, beträgt die Widerrufsfrist automatisch 12 Monate. In den ABG’s sind derartige Informationen gut aufgehoben. Hinweise zu Zahlungsmöglichkeiten und Gewährleistung sollten dort am besten ebenso zu finden sein.
Impressum & Datenschutzerklärung
Als Händler auf Amazon unterliegt man automatisch der Impressumspflicht. Man ist also dazu verpflichtet, ein gültiges Impressum anzugeben.
Des Weiteren ist die Ausarbeitung einer Datenschutzerklärung (nach Datenschutz-Grundverordnung) für Aamazon-Verkäufer ebenso rechtlich vorgeschrieben.
Die ersten Schritte als Amazon-Verkäufer
Sobald man seinen Amazon-Shop erstellt hat, steht man vor der Wahl: Soll es ein Amazon-Basiskonto, oder ein professionelles Verkaufskonto werden. Will man nur wenige Produkte auf der Plattform verkaufen, sollte man das Basiskonto wählen. Das Verkäuferkonto rentiert sich erst dann, wenn im Monat mehr als 40 Artikel beim Online-Giganten verkauft werden.
Nach der Einrichtung des Kontos können die Produkte dann in den passenden Kategorien gelistet werden. Im Basiskonto stehen einem 20, und im professionellen Konto insgesamt 30 Kategorien zur Auswahl. Darüber hinaus sollte man sich auch über “Amazon SEO” genauestens erkundigen, damit die Artikel von potentiellen Käufern auch einfach entdeckt werden können.
Anfallende Kosten
– Basiskonto: Einrichtung kostenfrei. Pro verkaufter Artikel fallen 0,99€ zuzüglich prozentualer Verkaufsgebühren an
– Professionelles Verkäuferkonto: Monatliche Gebühr von 39,00€ (zzgl. MwSt.). Dafür keine Kosten pro verkauften Artikel. Die prozentualen Gebühren fallen weiterhin an.
– Fulfillment by Amazon (FBA): Kosten für die Nutzung und Lagerung fallen an. Diese hängen von der Größe des Artikels, bzw. von der benötigten Lagerfläche ab.
– Werbeanzeigen: Optional kann auch bezahlte Werbung auf Amazon geschaltet werden.
Fazit: Warum lohnt es sich, Amazon Seller zu werden?
Vielen Händlern wird über Amazon die Möglichkeit gegeben, zahlreiche Vorteile zu nutzen, die man mit einem eigenen Internet-Marktplatz (zumindest am Anfang) nicht haben würde. Gerade die große Reichweite, sowie der einfache Einstieg sind für den Amazon-Verkauf starke Argumente. Die Bemühungen um das eigentliche Produkt dürfen bei all dem aber trotzdem nicht fehlen. Eine umfangreiche Wettbewerbsanalyse und ein passendes Marketing-Konzept dürfen ebenso nicht vernachlässigt werden. Auch sollte man sich darüber im Bilde sein, dass Amazon Kunden einen hohen Anspruch haben, und vom Verkäufer zu jeder Zeit schnelles Feedback erwarten.
Beim starten eines eigenen Online-Geschäfts lohnt es sich also in jedem Fall, Amazon Seller werden zu wollen.
Projektify ist ein Marktplatz für den An- und Verkauf von Webprojekten. Wir haben bereits selbst erfolgreich ein StartUp verkauft und kennen die potentiellen Schwierigkeiten. Mit unserem Verein, möchten wir anderen Gründern eine kostenlose Plattform für den Handel bieten und zudem über Wissenswertes im Zusammenhang mit (Online-)Unternehmen informieren.