Lange genug hat man monatlich seine Miete gezahlt. Nun möchte man seinen Traum vom Eigenheim verwirklichen. Ohne Darlehen wird das nicht zu realisieren sein. Welches Finanzierungsmodell aber ist das geeignetste?
Das mit Abstand am häufigsten gewählte ist das Annuitätendarlehen, welches sich mit einem online Annuitätenrechner leicht berechnen lässt.

Die wichtigsten Fragen zum Annuitätendarlehen sollen im Folgenden geklärt werden.
- Was genau ist ein Annuitätendarlehen?
- Warum sinkt der Zinsanteil, während der Tilgungsanteil steigt?
- Wie hoch ist der Zinssatz?
- Über welchen Zeitraum läuft das Darlehen?
- Sind Sondertilgungen möglich?
- Was sind die Vor- und Nachteile des Annuitätendarlehens?
- Für wen eignet sich ein Annuitätendarlehen?
Was genau ist ein Annuitätendarlehen?
Dieses Darlehen ist die beliebteste Variante der Baufinanzierung. Als Annuität bezeichnet man in der Finanzwirtschaft eine regelmäßige gleichbleibende Zahlung, welche sich aus Zins und Tilgung zusammensetzt. Das Besondere am Annuitätendarlehen ist, dass innerhalb der Sollzinsbindung die Höhe der monatlichen Rate, also die Annuität, konstant bleibt. Das bedeutet, man zahlt Monat für Monat die gleiche Rate an den Kreditgeber. Es verschiebt sich lediglich die Höhe des Zins- und Tilgungsanteils innerhalb der monatlichen Finanzierungsrate des Immobilienkredits. Mit der Zeit verringert sich der Zinsanteil der Rate, während der Tilgungsanteil zunimmt.
Warum sinkt der Zinsanteil, während der Tilgungsanteil steigt?
Die Zinsen ergeben sich jeden Monat neu aus der noch vorhandenen Restschuld. Je mehr man von der ursprünglichen Darlehenssumme getilgt hat, desto geringer sind die Zinsen in der Kreditrate. Umgekehrt bedeutet das: je niedriger der Anteil der Zinsen, umso höher ist jeden Monat der Tilgungsanteil.
Wie hoch ist der Zinssatz?
Dieser wird zwischen dem Darlehensnehmer und dem Kreditgeber vereinbart. Der Zinssatz und die Höhe der anfänglichen Tilgung werden in dem Darlehensvertrag festgehalten. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass die Banken eine individuelle Mindesttilgung festlegen. Meist beträgt diese 1 bis 3 Prozent. Wichtig ist: je höher die anfängliche Tilgungsrate angesetzt wurde, umso schneller sinkt die Restschuld. Interessierte können den Verlauf der regelmäßigen Belastungen und den Stand der Rückzahlungen mit einem Annuitätenrechner ermitteln.
Über welchen Zeitraum läuft das Darlehen?
Bei der Finanzierung einer Immobilie sind fünf bis 15 Jahre üblich, wobei auch kürzere oder längere Festschreibungszeiten möglich sind.
Sind Sondertilgungen möglich?
Wer auch mit einem Annuitätendarlehen flexibel bleiben möchte, sollte Sondertilgungen vereinbaren. Auf diese Weise können Kreditnehmer ihre Kreditschuld durch kostenfreie Sonderzahlungen schneller tilgen. Wie hoch diese ausfallen dürfen, hängt von den vertraglichen Vereinbarungen ab. Sicherheit verspricht darüber hinaus auch ein Schutz vor der Vorfälligkeitsentschädigung. Diese müssten Verbraucher zahlen, wenn sie die Immobilie schon vor Ablauf der festgelegten Kreditlaufzeit verkaufen.
Was sind die Vor- und Nachteile des Annuitätendarlehens?
Das Annuitätendarlehen verschafft Planungssicherheit. Denn die Raten verändern sich über den gesamten Zeitraum der Zinsbindung nicht. Wurde kein Volltilgerdarlehen gewählt, bleibt nach der Zinsbindungsfrist eine Restschuld offen, deren Höhe bereits zu Beginn der Finanzierung feststeht. So können sich Kreditnehmer rechtzeitig um eine Anschlussfinanzierung kümmern und zum Beispiel von Zinstiefs profitieren. Die Planungssicherheit kann sich jedoch auch als Nachteil erweisen. Beispielsweise, wenn der Immobilienkäufer die Verträge während der Laufzeit ändern möchte. Da keiner die Zinsentwicklung über 15 Jahre voraussagen kann, besteht außerdem die Gefahr, dass die Zinsen der Anschlussfinanzierung höher ausfallen.
Für wen eignet sich ein Annuitätendarlehen?
Die Darlehensform eignet sich vorwiegend für Käufer selbst genutzter Eigenheime, die bei der Finanzierung keine Risiken eingehen möchten. Diese können den Tilgungsverlauf für einen langen Zeitraum festschreiben und wissen immer, an welchem Punkt sie gerade stehen. Weiterhin profitieren sie auch von langen Zinsbindungsfristen. Diese sorgen zwar für etwas schlechtere Konditionen, sichern Immobilienkäufer aber gegen unerwartet hohe Raten ab.
Fazit: Annuitätendarlehen lohnen sich für Eigenheimbesitzer
Bei dieser sehr vielseitigen Form der Finanzierung liegen die größten Vorteile in der Sicherheit hinsichtlich des Zinssatzes und ebenso in den konstanten und sehr gut planbaren Annuitäten (Raten). Doch die Zinsbindung weist bei einer Immobilienfinanzierung auch Nachteile auf, vor allem, wenn es um die Kündigung des Kredits geht.
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